Habt ihr schon einmal was von Zero Waste gehört? Ich kann mich mittlerweile ehrlich gesagt schon gar nicht mehr genau daran erinnern, wie ich gegen Ende des letzten Jahres auf den Terminus "Zero Waste" gestoßen bin. War es Youtube? War es eine Doku im Fernsehen? Ich habe keine Ahnung, leider. Aber eines ist sicher, Zero Waste ist mir seitdem im Kopf geblieben und Monsieur und ich versuchen es seitdem in unserem Leben zu implementieren. Aber fangen wir doch einmal von vorne an...
Was ist Zero waste? Zero Waste ist ein Lebenstil, wo so wenig Müll wie möglich produziert werden soll. Die 5 R's von Zero Waste geben eine gute Hilfestellung, um diese Müllreduzierung durchzuführen. Man beschränkt sich auf das Wesentliche (refuse und reduce) und lebt genügsamer. Brauche ich wirklich immer das neu angepriesene Küchengadget oder die neue it-Handtasche? Man benutzt bevorzugt Dinge, die eine lange Lebensdauer haben und kauft statt Neuware gebrauchte Sache (reuse). Das spart Geld und schont gleichzeitig die Umwelt. Und dass Recyceln und Kompostieren etwas Gutes sind und man einiges damit bewegen kann, habe ich schon damals in der Grundschule während der Projektwoche "Umweltschutz" gelernt. Auf
Wasteland Rebel findet ihr eine gute Zusammenfassung der 5 R's.
Was bedeutet Zero Waste für meinen Alltag? Ich versuche nun schon seit einem knappen halben Jahr beim Einkaufen bestmöglich auf verpackte Produkte zu verzichten. Wieso müssen Obst und Gemüse extra in Plastik oder Papier (was immerhin schon besser ist als Plastik) verpackt sein, wenn Mutter Natur den meisten von ihnen einen natürlichen Schutz namens Schale gegeben hat? Manchmal ist das unverpackte Einkaufen einfacher, manchmal ist es schwieriger. Obst und Gemüse unverpackt zu bekommen ist i.d.R. recht einfach, da die meisten Supermärkten trotz des Verpackungswahns noch "nacktes" Obst und Gemüse anbieten. Bei Käse, Fleisch und Fisch gestaltet sich das dann leider schon schwieriger. Doch über die letzten Monate haben Monsieur und ich Wege gefunden, um auch diese Produkte so verpackungsarm wie möglich zu bekommen. Unseren Käse kaufen wir in denn's Biomarkt, wo man seine eigenen Behälter an der Theke benutzen darf. Einen Fischverkäufer unseres Vertrauens haben wir auch, der uns ohne Probleme die Meeresprodukte in unsere Dosen abfüllt. Wurst kaufen wir auch in 90% der Fälle verpackungsfrei. Lediglich unser Fleisch kommt häufig mit der Verpackung der Frischetheke zu uns nach Hause. Da wir i.d.R. nur zweimal Fleisch die Woche essen, können wir uns damit noch anfreunden. Die restlichen Sachen kaufen wir im Unverpacktladen, weil wir das Glück haben nur ca. 10 Minuten zu Fuß entfernt von einem zu wohnen.
Apropos Unverpacktladen, ist das nicht teuer auf Dauer? Jaein. Die meisten Sachen sind schon teurer als die gängigen Produkte im Supermarkt, vorallem wenn man beim Vergleichen auf den Preis von Discountermärkten schielt. Aber ganz ehrlich, meistens sind es nur Centbeträge und wenn man der Umwelt etwas Gutes tun möchte, dann muss man ggf. ein paar Opfer bringen (i.d.R. konsumiert man bei ZW aber weniger und spart so insgesamt wiederum Geld). Aber wer den Cent nicht ehrt, ist den Euro nicht wert und ich bin selbst auch ein kleiner Sparfuchs. Monsieur und ich machen es zum Beispiel so: Gewürze, Seifen und Dinge, die wir nicht oft verwenden (Backpulver, Risotto etc.) kaufen wir im Unverpacktladen. Den Reis teilen wir uns mit meinen Eltern, die ihren immer in großen Reissäcken im Asialaden kaufen - auch das spart Verpackung. Nudeln kaufen wir immer noch im Supermarkt ein, haben uns dort aber auf den Anbieter begrenzt, der die Nudeln in einem kleinen Pappkarton anbietet. Zwar hat der Karton ein kleines Sichtfenster aus Folie, aber es ist ein Schritt der Reduktion. Preistechnisch sind diese Nudeln auch etwas teurer als die Supermarkteigenmarke, es ist aber immer noch wesentlich günstiger als im Unverpacktladen.
Also sind wir nicht Zero Waste? Nein, wir sind nicht Zero Waste und wir werden wohl auch niemals Zero Waste sein. Wenn ich mit Freunden darüber spreche, sage ich immer, dass wir einen Low Waste-Haushalt führen. Wir versuchen so gut es geht Müll zu vermeiden, aber wir versuchen es nicht krampfhaft. Weil ganz ehrlich, jegliches Plastik, was man einsparen kann, ist schon ein Erfolg! Man muss sich kleine Ziele stecken, sonst verliert man den Spaß an der Sache und gibt am Ende vielleicht noch ganz auf. Ich muss gestehen, dass ich am Anfang - motiviert und inspiriert von all den tollen Zero Wastelern im Internet - krampfhaft alles bei uns zu Hause implementieren wollte und jedes Mal enttäuscht vom Einkaufen nach Hause kam, wenn/weil ich ein bisschen Verpackungsmüll mitgebracht habe. Aber da hat mich mein Monsieur gut zusammengestutzt und jetzt haben wir unseren eigenen Low Waste-Stil gefunden.
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Wenn es jemanden von euch jetzt auch gepackt hat, dann kann ich euch definitiv den Blog von
Wasteland Rebel empfehlen oder ihr
Buch zum Thema Zero Waste. Alternativ gibt es die
englische Lektüre von Bea Johnson, der "Mutter der Zero Waste Bewegung". Einen interessanten
Artikel zum Thema Plastikmüll habe ich heute auf laurelkoeniger gelesen, falls ihr mehr über die aktuellen Konsequenzen unseres Plastikwahns wissen möchtet.
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